Immobilien als Kapitalanlage verstehen und strategisch nutzen
- tillodermann
- 22. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Apr.
Teil 1 der Serie: Warum Immobilien in jede Vermögensstrategie gehören
Die Geschichte beginnt in einer Bäckerei in Frankfurt.
Mein Großvater war Bäckermeister. In den 60er-Jahren traf er eine Entscheidung, die rückblickend eine enorme Weitsicht zeigte: Statt weiter frühmorgens Brötchen zu backen, kaufte er ein heruntergekommenes Geschäftshaus in Frankfurt. Mit viel Eigenleistung renovierte er das Objekt und legte damit den Grundstein für eine neue Richtung – weg vom Handwerk, hin zum Aufbau eines Immobilienvermögens.
Mein Vater führte diese Linie weiter – als Jurist mit dem Schwerpunkt auf Immobilienfonds und Kapitalmarktthemen. Und ich selbst? Nach Ausbildung, Studium und Berufserfahrung im Vertrieb, Asset Management und in der Projektentwicklung habe ich mich entschieden, genau diese Perspektiven zu vereinen: Praktisches Know-how, unternehmerisches Denken und strategische Beratung rund um Immobilieninvestments.
Warum ich das erzähle? Weil Immobilien keine Produkte sind, die man kauft und vergisst. Sie sind ein Prozess – und wer sie als Kapitalanlage nutzen will, sollte diesen Prozess verstehen. Genau deshalb starte ich diese Serie.
Warum Immobilien für Anleger interessant sind – auch (und gerade) heute
In Zeiten von Inflation, Marktunsicherheiten und politischen Spannungen suchen viele nach Stabilität. Immobilien bieten genau das:
Einen realen Sachwert, der nicht „verschwinden“ kann
Einkommen durch Mieteinnahmen
Möglichkeit zur Wertsteigerung
Und: umfangreiche steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten
Was viele jedoch nicht wissen: Diese Vorteile greifen nur dann voll, wenn ich direkt in Immobilien investiere – also selbst Eigentümer bin. Wer über einen Immobilienfonds oder über Aktien eines Wohnungsunternehmens investiert, profitiert nur bedingt.
Der oft unterschätzte Hebel: Finanzierung
Ein Punkt, den viele Kapitalanleger übersehen: Für keine andere Assetklasse bekomme ich von der Bank so leicht Fremdkapital wie für Immobilien. Wer z. B. 100.000 Euro in Aktien investieren möchte, aber nur 10.000 mitbringt, bekommt in der Regel ein klares Nein. Anders bei Immobilien: Bringe ich 10–20 % Eigenkapital mit, ist eine Finanzierung meist machbar – inkl. laufender Steueroptimierung über Zinsen, Abschreibungen und Werbungskosten.
Das Ergebnis: Ich kann mit vergleichsweise geringem Eigenkapital einen erheblichen Vermögenshebel aufbauen. Deshalb bewerte ich Immobilieninvestitionen nicht nach dem Kaufpreis oder der Mietrendite, sondern nach der Eigenkapitalrendite – also: Wie stark arbeitet mein Geld wirklich für mich?
Aber Achtung: Immobilien sind kein Selbstläufer
Die Illusion vom „passiven Einkommen“ mit Immobilien ist gefährlich. Eine Wohnung zu kaufen und dann auf Autopilot zu stellen – das funktioniert nur selten. Selbst wenn man eine Hausverwaltung engagiert, heißt das nicht, dass man sich um nichts mehr kümmern muss.
Hausverwaltung ist nicht gleich Hausverwaltung. Viele Anbieter arbeiten mit extrem knappen Budgets – was häufig bedeutet: sehr wenig Zeit pro Objekt, mangelhafte Erreichbarkeit, kein echtes Engagement für Werterhalt oder Mieterzufriedenheit - genau hier liegt ein zentraler Unterschied: Gute Partner verwalten nicht nur – sie betreuen. Und das spüren Eigentümer wie Mieter gleichermaßen.
Fazit: Die Immobilie ist kein Allheilmittel – aber ein unterschätztes Werkzeug
Immobilien sind weder Risiko noch Garant. Aber sie sind ein strategisches Werkzeug, das richtig eingesetzt langfristig einen entscheidenden Beitrag zum Vermögensaufbau leisten kann – gerade für Menschen, die bereits erste Rücklagen haben, unternehmerisch denken und keine rein spekulativen Risiken eingehen wollen.
Im nächsten Teil der Serie zeige ich, welche Zugänge es gibt, um in Immobilien zu investieren, welche Modelle sich für wen eignen – und worauf man bei der Auswahl achten sollte.
Möchten Sie wissen, ob Immobilien auch zu Ihrer Strategie passen? Schreiben Sie mir gerne – ich freue mich auf den Austausch.
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